Newsletter Nr. 2 der Runden Tische für ein gewaltfreies Zuhause im Kreis Kleve
Wir werden Sie auch in diesem Jahr mit einem Newsletter über aktuelle Entwicklungen und Aktivitäten informieren, die mit Arbeit an den Runden Tischen zu tun haben. Die meisten von Ihnen sind selbst Mitglieder an einem der Runden Tische. Deshalb gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, diesen Newsletter zu erhalten.
Sollte dies nicht der Fall sein, so lassen Sie uns das bitte wissen! Einfach auf diese Mail antworten und Bescheid geben.
Falls Sie diesen Newsletter nützlich finden, so freuen wir uns auch auf ein kurzes Feedback von Ihrer Seite - natürlich auch über Anregungen und Vorschläge aus Ihrem beruflichen Umfeld.
Reaktionen auf die Kommunikationsinitiative
Wir haben einige Mitglieds-Institutionen der Runden Tische befragt, welche Reaktionen die Kommunikationsinitiative "Dein Zuhause" ausgelöst hat. Vor allem war uns wichtig zu erfahren, ob es vermehrt direkte Anfragen von Hilfesuchenden gegeben hat. Hier ein kleiner Querschnitt der Antworten.
Die Gleichstellungsbeauftragten gaben an, dass es kaum mehr direkte Anfragen von Hilfesuchenden gegeben hat - Ausnahmen sind die Städte Emmerich am Rhein und Kleve. Hier verzeichneten die Gleichstellungsbeauftragten eine Zunahme der Hilfsanfragen. In allen Kommunen wie im Kreis Kleve gab es viel Resonanz aus Politik und Verwaltungen. Die Informationsmedien - Taschen, Plakate, Aufkleber etc. - wurden gern angenommen.
Die Landrätin äußerte sich beeindruckt, und die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Kleve Sandra Poschlod-Grause stellte fest: "Von Seiten der Politik und der Verwaltung des Kreises war das Interesse an der Kommunikationsinitiative sehr groß und das Feedback durchweg positiv. Auch die Berichterstattung in den Medien habe ich als sehr positiv wahrgenommen." Politiker und Verwaltungsangestellte und natürlich die Medien sind bedeutsame Mutiplikatoren für die Botschaften der Runden Tische - man kann davon ausgehen, dass die Hilfsangebote künftig nachhaltig weiter verbreitet werden.
Positiv eingeschätzt wurde von einigen Gleichstellungsbeauftragten die im November zeitgleich gestartete landesweite Aktionswoche EXIT des Landes NRW. An den diversen Info-Ständen während der Aktionswoche wurden die Gleichstellungsbeauftragte sowie Mitglieder der Runden Tische, die vor Ort präsent waren, von vielen Menschen angesprochen. Die meisten lobten, dass das Problem der häuslichen Gewalt so prominent öffentlich gemacht wurde.
Von der Polizei im Kreis Kleve war zudem zu hören, dass die Wirkung der Kommunikationsinitiative inhouse sehr positiv war. Opferschützer Joachim Verhoeven zeigte sich überrascht, dass etliche seiner rund 500 Kollegen und Kolleginnen die Hilfsangebote der Runden Tische noch nicht kannten. "Deshalb war die Aktion für uns sehr wichtig, denn ich möchte alle Kolleginnen und Kollegen mitnehmen". Die Zahl der Hilfsanfragen seien während der Kommunikationsinitiative leicht angestiegen.
Einen solchen Zuwachs konnte die Frauenberatungsstelle IMPULS hingegen nicht verzeichnen. Aufsehen erregten die beklebten Autos in Emmerich und Kevelaer sowie die Linienbusse, die durch den gesamten Kreis unterwegs waren.
Klever Rat beschließt kommunales Gewaltschutzkonzept
Am 15. Dezember 2021 beschloss der Rat der Stadt Kleve einstimmig, ein kommunales Gewaltschutzkonzept für die Schwanenstadt zu erstellen. Das Gewaltschutzkonzept wird Bestandteil des Stadtentwicklungskonzeptes, welches ab diesem Jahr weiter fortgeschrieben werden soll.
Bereits im November 2021 hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen entsprechenden Antrag im städtischen Ausschuss für Generationen und Gleichstellung formuliert. Fraktionsübergreifend und einstimmig sprach sich der Ausschuss für ein solches Gewaltschutzkonzept aus und brachte diesen Vorschlag in den Rat ein.
Im Antrag heißt es unter anderem:
"Ein kommunales Gewaltschutzkonzept würde regeln, dass bei städtischen Baumaßnahmen immer auch der Gewaltschutzaspekt berücksichtigt wird. So sollen etwa bei der Gestaltung öffentlicher Plätze durch entsprechende Beleuchtung keine Angsträume entstehen. Gut einsehbare Spielplätze und mit Notrufnummern ausgestattete Bänke, die zusätzliche Sicherheit bieten, sind weitere Maßnahmen zur Prävention von Gewalt. Eine zentrale Rolle spielen nicht zuletzt auch geschützte Unterbringungsmöglichkeiten für obdachlose Frauen in der Innenstadt. ... In einem Gewaltschutzkonzept, integriert ins Stadtentwicklungskonzept, würden Ziele und Kriterien, Handlungsleitlinien und Maßnahmen festgeschrieben. Auch dient es der Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung bezüglich des bestehenden Risikos von Gewalt im öffentlichen Raum."
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Yvonne Tertilte-Rübo wurde mit der Erstellung des Gewaltschutzkonzeptes beuftragt. Sie will die Expertise der Mitglieder des Runden Tisches für ein gewaltfreies Zuuhause Kleve einbeziehen. Sie bezeichnete den Beschluss des Klever Rates als "Meilenstein im Kampf gegen Gewalt an Frauen am unteren Niederrhein".
Instagram-Auftritt braucht Redakteur/innen!
Mit der Kommunikationsinitiative "Dein Zuhause" wurde auf vielfältigen Wunsch auch ein Instagram-Auftritt eingerichtet. Noch bis April kümmert sich die Agentur Kressin um die Redaktion und Pflege. Danach geht diese Verantwortung an die Runden Tische über. Es ist nun erforderlich, zu entscheiden, wer sich ab Mai 2022 um den Instagram-Auftritt kümmern soll. Derzeit ist daran gedacht, Studenten und Studentinnen der Hochschule Rhein-Waal einzubinden.
Ich bitte die Mitglieder der Runden Tische außerdem um inhaltlichen Input, um den Instagram-Auftritt aktuell zu halten. Sie können uns Nachrichten, Videos oder Bilder zusenden. Bitte senden Sie alles per E-Mail an info@zuhause-gewalt.de.
Werbemedien der Kommunikationsinitiative auch weiter buchbar
Auch wenn sich die Aktivitäten der Kommunikationsinitiative auf den November konzentrierten (Pressekonferenz, Werbebanner, Infostände etc.), so sind die Werbemedien auch weiterhin gültig und buchbar. Wer ein Rollbanner oder Straßenbanner, Plakate oder Aufkleber braucht, wendet sich an die Agentur Kressin. Für die meisten Medien sind Druckvorlagen vorhanden, es müssten lediglich die Produktionskosten (z. B. Druck) getragen werden. Hier bieten sich auch Sponsoring-Partnerschaften an.
Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt
Die beiden Caritasverbände im Kreis Kleve - Caritas Kleve und Caritas Geldern - bieten seit kurzem eine spezialisierte Beratung bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche an. Deshalb haben sie gemeinsam eine Fachberatungsstelle eingerichtet.
Das Angebot richtet sich an Familien ebenso wie an Fachkräfte. Auch bei Verdachtsfällen können sich Eltern an die Beratungsstelle wenden. Ebenso können sich Familien melden, deren Kind durch grenzüberschreitendes oder sexuell übergriffiges Verhalten auffällig geworden ist. Vorrangiges Ziel ist es, für die Opfer ein umfassendes Unterstützungsangebot vorzuhalten.
>> mehr Infos und Ansprechpartner/innen
Sie haben Fragen zu den Runden Tischen für eingewaltfreies Zuhause?
Schreiben Sie uns: info@zuhause-gewalt.de
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Impressum
Dieser Newsletter ist ein Informationsangebot der Runden Tische für ein gewaltfreies Zuhause im Kreis Kleve.
Herausgeberin:
Stadt Emmerich am Rhein
Geistmarkt 1 | 46446 Emmerich am Rhein
Redaktion:
Elisabeth Meyer, Gleichstellungsbeauftragte
Claudia Kressin, Kressin Kommunikation Kleve
Fotos: Wallfahrtsstadt Kevelaer, Stadt Emmerich am Rhein, Werner Linsen
Kontakt: info@zuhause-gewalt.de